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Extensive Pflege für artenreiche Wegränder

Mit dem seitlich verschiebbaren Doppelmessermähwerk werden in Schwiegershausen die Wegränder gemäht (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Mit dem seitlich verschiebbaren Doppelmessermähwerk werden in Schwiegershausen die Wegränder gemäht

Bei der Exkursion am 28.6.2021 im Rahmen unseres Projektes Blühende Wegränder nach Schwiegershausen führte uns der Nebenerwerbslandwirt Axel Kölling vor, mit welcher Technik er seit einigen Jahren auf besonders schonende Weise seine Wegränder mäht. Dass sich dieses Verfahren aus ökologischer Sicht bewährt hat, zeigen die bunt blühenden Randflächen, auf denen unser Insektenschutzberater Fionn Pape sofort einige seltene Wildbienenarten entdeckte.

Axel Kölling verwendet für die Mahd seiner Grünflächen und Wegränder ein Doppelmessermähwerk. Diese Technik tötet im Vergleich zu anderen Verfahren wie Kreisel- oder Mulchmäher deutlich weniger Insekten. Der Mähbalken für die Wegränder ist frontal an einem speziell angefertigten Rahmen aufgehängt, mit dem man ihn seitlich verschieben kann. Dadurch ist es möglich, auch unter einem Zaun zu mähen und die Zaunpfosten auszusparen, ohne dafür einen Bogen lenken zu müssen. Durch den Anbau in der Fronthydraulik besteht beim Mähen eine gute Übersichtlichkeit.

Außerdem besitzt Herr Kölling seit Kurzem einen seitlich verschwenkbaren Ladewagen, der hinten an den Schlepper gehängt wird und das gemähte Gras in einem Arbeitsschritt direkt vom Wegrand aufnehmen kann. Dadurch wird die Flächen für das Mähen und Einsammeln des Mahdgutes nur einmal befahren und die Anzahl der Störungen für Kleinlebewesen möglichst gering gehalten.

Das gewonnene Gras wird betriebsintern als rohfaserhaltiges Pferdefutter verwendet. Dieses Beispiel zeigt, dass eine insektenschonende Wegrandpflege technisch möglich ist und dort, wo Landwirte Bedarf am Aufwuchs als Futter haben, auch stellenweise umgesetzte wird.

Um flächendeckend vom Standardverfahren des Mulchens auf Wegrändern wegzukommen, ist es jedoch notwendig, eine Verwertungsmöglichkeit der anfallenden Biomasse zu finden, die auch im großen Stil umsetzbar und wirtschaftlich machbar ist. Insbesondere bei der Verwertung von Aufwuchs entlang von befahrenen Straßen kommen hier noch einmal neue, rechtliche Herausforderungen hinzu. Einen tieferen Einstieg in dieses Thema bietet der auf S. 32 des DVL-Rundbriefes vom Sommer 2021 erschienene Fachartikel von Sinja Zieger.