Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Druckansicht öffnen
 

Vorgestellt: Die Vielfalt in der Region - Ackerwildkräuter -

Ackerwildkräuter bei Friedland
Rundblättriges Hasenohr
Seit über 30 Jahren werden in der Region Göttingen seltene Ackerwildkräuter gefördert: Mit großem Erfolg! Über 114 ha werden von insgesamt 18 Betrieben ackerwildkrautgerecht bewirtschaftet, Fördergrundlage ist die Agrarumweltmaßnahme BS 3 (Mehrjährige Schonstreifen für Ackerwildkräuter). Bei der Bewirtschaftung wird auf den Einsatz von Dünger und Bioziden verzichtet, um so die meist konkurrenzschwachen Ackerwildkräuter zu fördern. Für diese Biodiversitäts-Maßnahme erhalten die Betriebe bis zu 1400 €/ha/J, die Landwirt*innen werden durch den Landschaftspflegeverband (LPV) bei der Antragsstellung beraten und auch während der Umsetzung begleitet. Das AUM-Förderprogramm wurde durch den LPV maßgeblich mitentwickelt. Eine Beantragung der Maßnahme ist möglich, wenn Äcker in der niedersächsischen Förderkulisse liegen, die vor allem flachgründige, steinige Flächen umfasst, auf denen in der Vergangenheit bereits gefährdete Arten nachgewiesen wurden.
 
Knapp 50 in Niedersachsen gefährdete bzw. auf der Vorwarnliste stehende Ackerwildkrautarten kommen auf den geförderten Flächen vor, wie LPV-Mitarbeiter Fionn Pape im Rahmen seiner Masterarbeit 2019 ermittelt hat. Dazu zählen einige besonders seltene Arten wie das Rundblättrige Hasenohr (Bupleurum rotundifolium) und das Flammende Adonisröschen (Adonis flammea), die im restlichen Niedersachsen bereits seit langem ausgestorben sind und in Göttingen durch kontinuierliche Fördermaßnahmen erhalten werden konnten.
2020 wird auf den Äckern im Rahmen von weiteren universitären Abschlussarbeiten auch die Vielfalt der Insekten und Feldvögel untersucht, und erste Ergebnisse lassen vermuten, dass auch diese bedrohten Gruppen stark von der Ackerwildkrautvielfalt profitieren.
 
Und es profitieren nicht nur viele gefährdete Arten, sondern auch das ästhetische Landschaftsbild: Der hier gezeigte Acker gehört zu den schönsten Ackerwildkrautflächen in der Region, er liegt in der Nähe von Friedland und wird von Landwirt Stefan Lott bewirtschaftet. Über 100 Wildpflanzenarten kommen hier vor, darunter 14 gefährdete Arten der Roten Liste. Das Rundblättrige Hasenohr besitzt hier sein einziges niedersächsisches Vorkommen, und weitere wunderschöne Ackerwildkräuter wie Klatschmohn, Kornblume und Acker-Rittersporn zeigen in vielen Jahren wahre Massenaspekte. Von diesem Blütenmeer angezogen werden nicht nur viele Besucher*innen, sondern auch eine vom Aussterben bedrohte Bienenart: Die Vierbindige Furchenbiene (Halictus quadricinctus) besitzt hier ein großes Vorkommen und profitiert vom schütter bewachsenen Ackerrand, der Licht und Wärme bietet.
 
Eine Maßnahme, die gefährdete Pflanzen- und Tierarten fördert, van Gogh´sche Ästhetik bietet und für die der Landwirt angemessen entlohnt wird - so soll es sein!
Sommer-Adonisröschen
Früher Ehrenpreis